Festigkeitsklassen - Brettschichtholz

Für die Anwendung von Brettschichtholz mit der Bemessungsnorm DIN EN 1995-1-1 (Eurocode 5-1-1) wurde von der Studiengemeinschaft Holzleimbau e.V. und der Überwachungsgemeinschaft Konstruktionsvollholz e.V. ein Merkblatt entwickelt, das im Abschnitt Downloads / Publikationen heruntergeladen werden kann und bei einer Bemessung beachtet werden sollte.

 

Analog zu den Sortierklassen von Vollholz spricht man beim BS-Holz von Festigkeitsklassen.
 

Die Festigkeitsklassenbezeichnung setzt sich aus der Abkürzung GL (für Glulam = glued laminateted timber= Brettschichtholz) und dem Zahlenwert der charakteristischen Biegefestigkeit in N/mm2 zusammen.

Charakteristische Festigkeiten und Rechenwerte der Elastizitäts- und Schubmodule gemäß DIN 1052:2008 können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden.

Charakteristische Werte der Festigkeits- und Steifigkeitseigenschaften in N/mm2 und der Rohdichte in kg/m3

Kennwerte von Brettschichtholz für die Bemessung nach DIN EN 1995-1-1: 2010-12
  1 2 3 4 5
Festigkeitsklassea GL 24h GL 24c GL 28c GL 32c
  Festigkeitsnennwerte in N/mm2
2 Biegung fm,kb,c 24 24 28 32
3 Zug parallel ft,0,k 16,5 14 16,5 19,5
4 Zug rechtwinklig ft,90,k 0,5
5 Druck parallel fc,0,k 24 21 24 26,5
6 Druck rechtwinklig fc,90,k 2,7 2,4 2,7 3,0
7 Schub infolge Querkraft kcr fm,k 2,5
  Schub infolge Querkraft und Torsion fv,kd Empfohlener, aber mit dem Bauherren und dem
Prüfingenieur abzustimmender Wert:
3,5
Sonst: 2,5
  Steifigkeitsnennwerte in N/mm2
8 Elastizitätsmodul parallel zur Faser E0,meane 11 600 11 600 12 600 13 700
9 Elastizitätsmodul parallel zur Faser E90,meane 390 320 390 420
10 Schubmodul Gmeand,e 720 590 720 780
  Rohdichtekennwert in kg/m3
11 Rohdichte  rk 380 350 380 410

 

a Frühere Bezeichnungen: GL24 = BS 11; GL 28 = BS 14; GL 32 = BS 16; homogenes Brettschichtholz erhält die Zusatzkennung „h“ und kombiniertes Brettschichtholz die Zusatzkennung „c“.
 
b Bei Flachkant-Biegebeanspruchung der Lamellen von Brettschichtholzträgern mit h ≤ 600mm darf der charakteristische Festigkeitswert mit dem Beiwert   multipliziert werden, siehe DIN EN 1995-1-1: 2010-12, 3.3(3).
 
c bei Hochkant-Biegebeanspruchung der Lamellen von homogenem Brettschichtholz mit mindestens vier Lamellen darf der charakteristische Festigkeitswert um 20% erhöht werden, sofern DIN EN 1995-1-1: 2010-12, 6.6(4) nicht angesetzt wird, siehe DIN EN 1955-1-1/NA, NCI zu 3.3 (NA.6) und (NA.7).
 
d Die charakteristische Rollschubfestigkeit fR,k darf für alle Festigkeitsklassen zu 1,0 N/mm2in Rechnung gestellt werden. Der zur Rollschubfestigkeit gehörende Schubmodul darf mit GR,mean = 0,1 Gmean angenommen werden.
 
e Für die charakteristischen Steifigkeitskennwerte E0,05, E90,05 und G05 gelten die Rechenwerte E0,05 = 5/6 E0,mean, E90,05 =5/6 E90,mean und G05=5/6 Gmean, siehe auch DIN EN 1995-1-1/NA, NCI Zu 3.3 (NA.8)

 
Die in der DIN 1052: 2008 angegebenen Erhöhungen bzw. Reduzierungen sind ggf. zu berücksichtigen.
 

Die nachfolgende Tabelle enthält die Zuordnung der nicht mehr gültigen Festigkeitsklassenbezeichnungen gemäß DIN 1052-1: 1988-04, DIN 1052-1/A1: 1996-10 zu denen der DIN 1052: 2008.
 

DIN 1052: 2008
GL 24h1)
GL 24c2)
GL 28c2)
GL 32c2)
1) h = homogener Aufbau
2) c = kombinierter Aufbau